VR-Filmproduktion für die Stadt München

VR-Filmproduktion für die Stadt München

Wie wohl an den meisten Kunst- und Kulturschaffenden ist das letzte Jahr auch an uns bei One Inch Dreams nicht spurlos vorbei gegangen. Abgesagte Projekte und Produktionen trübten die vergangenen Monate. Eine Situation, die einerseits frustrierend und perspektivlos erschien, jedoch zugleich Raum schuf, um anderweitig kreativ zu arbeiten, umzudenken und neue Formen des Austauschs und der Begegnung zu schaffen.
Ähnlich erging es auch den
zahlreichen Austauschprogrammen, die die Stadt München international unterhält. Gemeinsam mit Astrid Henn aus dem Referat für Bildung und Sport sowie dem XR-Hub Bavaria, einer vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales geförderte Initiative zur Stärkung des Medien- und Wirtschaftsstandorts Bayern, das virtuelle Räume zur Vefügung stellt, nutzten wir die letzten Wochen und Monate für die Kreation und Produktion eines neuen Pilot-Projekts:

VR-Munich - eine virtuelle Begegnungsstätte für interkulturellen Austausch

Ein konzeptionelles Projekt, das wir von Februar bis Mai 2021 in und für München entwickelten und implementierten.

Hintergrund für die Initiative dieses VR-Projektes war die Schul-Partnerschaft der Stadt München mit Israel. Normalerweise gibt es zwischen den beiden Ländern ein klassisches Austauschprogramm für Schülerinnen & Schüler, in Zeiten von Kontaktbeschränkungen & Reisewarnungen galt es aber eine neue Idee des Austausches zu finden: Es wurde ein virtueller Raum geschaffen, in dem ein eigens produzierter VR-Film kuriert wurde und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben wurde miteinander zu interagieren. Mithilfe von Avataren konnten die Teilnehmer miteinander sprechen, den Raum entdecken und den VR-Content erleben.

Die Produktion des 360-Grad Filmes fand Anfang Mai in München statt.

Der Baumpfleger und Extremsport-Athlet Niklas Winters nimmt dabei die virtuellen Zuschauer*innen in seiner Rikscha mit auf eine Reise durch München. Begleitet von fünf Schüler*innen des Klenze-Gymnasiums München führt er uns an ausgewählte Orte, die verschiedenste Facetten Münchens zeigen.

Gedreht wurde im Nordteil des englischen Gartens, an der Eisbachwelle, in der Münchner Innenstadt, im Olympiapark sowie an der Jüdischen Synagoge Ohel Jakob im Herzen Münchens.

Das Sounddesign wurde von unseren langjährigen Partner*innen der Soundpost Sendling realisiert. Das Grading übernahm Colorist und Produktionssupervisor Michael Radeck. Johannes Olszewski verantwortete das Konzept, Regie und Produktion.

Das Feld des VR-Films war auch für uns neues Terrain, das uns in Konzeptions- und Postproduktionsphase vor einige Herausforderungen stellte. Im Vergleich zum linearen Film erfordert 360-Grad-Film eine komplett andere Erzählweise, da die Aufmerksamkeit der Zuschauer*innen im dreidimensionalen Raum überlegt und bewusst gelenkt werden will. Man muss sich vorstellen, dass zu jeder Zeit im Film an eine x-beliebige Stelle im 360-Grad-Blickfeld fokussiert werden kann. Wichtig dabei ist es, die Zuschauer*innen intuitiv der Handlung folgen zu lassen.